Kürzlich wurden wir für ein Kundenprojekt angefragt. Es ging um die Ausstattung eines Ladengeschäfts mit unseren luftreinigenden Pflanzen. Die Herausforderung: Vorne eine große Fensterfront, aber hinten im Laden kein Sonnenlicht mehr, sondern nur noch elektrisches Licht.
Damit stellte sich die Frage: Was tun, um dort Grünpflanzen wachsen und gedeihen zu lassen? Die Antwort: Es braucht Pflanzenlampen. Nachfolgend eine ausführliche Zusammenstellung mit allen notwendigen Informationen dazu.
Was sind Pflanzenlampen?
Definition und Grundprinzip
Pflanzenlampen sind spezielle Lichtquellen, die künstliches Licht mit bestimmten Wellenlängen erzeugen – ideal abgestimmt auf den Bedarf von Pflanzen für Photosynthese und Wachstum. Sie liefern gezieltes Licht im blauen und roten Spektrum, das Pflanzen für die Energiegewinnung nutzen können.
Warum braucht man Lampen für Grünpflanzen?
Gerade in lichtarmen Jahreszeiten oder Wohnungen mit wenig Sonnenlicht sorgen Pflanzenlampen für optimale Wachstumsbedingungen. Sie ersetzen das Sonnenlicht und fördern gesunde, kompakte Pflanzen und reichlich Blütenbildung.
Die verschiedenen Arten von Pflanzenlampen
LED-Pflanzenlampen
LEDs sind energieeffizient, langlebig und haben ein individuell anpassbares Lichtspektrum – ideal für Indoor-Gärtner. Sie sind die beliebteste Wahl für alle, die Pflanzen effektiv beleuchten möchten.
Leuchtstofflampen (CFL)
Günstig und einfach in der Handhabung, aber mit begrenzter Lichtstärke. Geeignet für kleine Pflanzen oder als Zusatzbeleuchtung.
Natriumdampflampen (HPS)
Sehr leistungsstark für die Blütephase, aber hoher Stromverbrauch und starke Hitzeentwicklung – eher für Profis.
Halogen-Metalldampflampen (MH)
Fördern das vegetative Wachstum. Gut für Setzlinge, aber ähnlich wie HPS nur mit zusätzlicher Technik zu nutzen.
Lichtfarben und Spektren
PAR – Photosynthetisch aktive Strahlung
PAR beschreibt den Lichtbereich (400–700 nm), den Pflanzen für Photosynthese nutzen. Pflanzenlampen sind optimiert, um genau dieses Spektrum zu liefern.
Blaulicht vs. Rotlicht: Wirkung auf das Pflanzenwachstum
- Blaues Licht – ideal für das vegetative Wachstum.
- Rotes Licht – fördert Blüten- und Fruchtbildung.
Vollspektrumlampen – Allrounder für Indoor-Gärtner
Diese LEDs kombinieren alle relevanten Wellenlängen und sind damit ideal für alle Wachstumsphasen – von der Anzucht bis zur Ernte.
Einsatzgebiete von Pflanzenlampen
Anzucht von Setzlingen
Junge Pflanzen brauchen viel Licht. Mit einer Pflanzenlampe wachsen Keimlinge kräftig und gesund – ideal für Frühstarter.
Zimmerpflanzen beleuchten
Besonders im Winter oder in lichtarmen Räumen kann eine Pflanzenlampe das Überleben und Gedeihen deiner Lieblingspflanzen sichern.
Urban Gardening und Indoor-Farming
Von der Kräuterzucht in der Küche bis zur professionellen Pflanzenproduktion – Pflanzenlampen ermöglichen Anbau überall.
Auswahl der richtigen Pflanzenlampe
Abhängig vom Pflanzentyp
Unterschiedliche Pflanzenarten haben verschiedene Lichtbedürfnisse – passe deine Lampe an Lichtliebhaber, Mittel- oder Schattenpflanzen an.
Größe der Anbaufläche
Fläche | Empfohlene Leistung (LED) | Anwendungsbeispiel |
---|---|---|
0,2–0,5 m² | 20–50 W | Mini-Gewächshaus |
0,5–1 m² | 50–150 W | Kräuterregal |
1–2 m² | 150–300 W | Grow-Zelt |
>2 m² | >300 W | Indoor-Garten |
Energieeffizienz und Stromverbrauch
Moderne LEDs verbrauchen deutlich weniger Strom als ältere Leuchtmittel – das spart Geld und schützt die Umwelt.
Installation und Positionierung von Pflanzenlampen
Höhe und Abstand zur Pflanze
Richtige Platzierung ist entscheidend. Zu nah? Verbrennungen. Zu weit? Schwaches Wachstum. Ideal sind 15–60 cm, je nach Lampentyp.
Beleuchtungsdauer – Wie viele Stunden pro Tag?
Je nach Phase 12–18 Stunden Licht täglich. Ein Timer hilft bei der automatisierten Steuerung und fördert stabile Wachstumszyklen.
Fehler, die du bei Pflanzenlampen vermeiden solltest
- Zu viel Licht kann Pflanzen schädigen.
- Das falsche Spektrum hemmt Wachstum oder Blüte.
- Fehlende Belüftung führt zu Schimmel und Stress.
- Unpassende Beleuchtungsdauer stört die Pflanzenentwicklung.
Top 5 Pflanzenlampen Empfehlungen (2025)
- Spider Farmer SF-1000 – Profiqualität, dimmbar.
- Niello 600W – Leistungsstark zum Einsteigerpreis.
- Roleadro 75W – Ideal für kleinere Flächen.
- Mars Hydro TS 1000 – Beste PAR-Werte.
- Sansi 15W E27 – Einfach, günstig, effektiv.
Pflanzenlampen als Schlüssel zum Indoor-Erfolg
Pflanzenlampen ermöglichen ganzjährig gesundes Wachstum. Ob für Anzucht, Zimmergrün oder Gemüsezucht – mit dem richtigen Wissen und Equipment wird jede Ecke zum Gartenparadies.
FAQs zu Pflanzenlampen
1. Wie lange sollte ich eine Pflanzenlampe täglich laufen lassen?
12–18 Stunden täglich – je nach Pflanzenart und Wachstumsphase.
2. Können LED-Lampen Pflanzen verbrennen?
Nur bei zu geringem Abstand – 15–30 cm Abstand sind sicher.
3. Welche Pflanzen profitieren am meisten von Zusatzlicht?
Lichtliebende Arten wie Tomaten, Chili, Orchideen, Kräuter, tropische Pflanzen.
4. Wie viel kostet der Betrieb einer Pflanzenlampe im Monat?
Eine 100W-LED kostet bei 16h Betrieb ca. 8–10 € monatlich.
5. Muss ich im Sommer auch künstlich beleuchten?
Nicht zwingend – nur bei unzureichendem Tageslicht oder Innenanbau nötig.

Der Autor: Peer-Arne Böttcher
Peer ist Gründer von AIRY und begeistert vom Thema gesunde Raumluft. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich intensiv mit den wissenschaftlichen Grundlagen und den technischen Möglichkeiten, wie sich unsere Atemluft nachhaltig verbessern lässt – ganz ohne Chemie, Filter oder Strom.